Teams

Diversität in Teams


Die Auswirkungen von Diversität in Teams sind komplex – daher braucht man auch komplexe Analysemethoden, um sie zu erforschen.

Ich nutze mit meinem Team den Diversity Faultline-Ansatz, um die Auswirkungen mehrerer Diversitätsmerkmale (z. B. Alter, Geschlecht oder kultureller Hintergrund) gleichzeitig und systemisch zu betrachten.

Diversity Faultlines beschreiben hypothetische Trennlinien, die ein Team aufgrund der Kombination der Diversitätsmerkmale seiner Mitglieder in zwei oder mehr Subgruppen unterteilen können (Lau & Murnighan, 1998). Je stärker die Diversity Faultline ausfällt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich Subgruppen innerhalb eines Teams bilden.

Die Abbildung zeigt beispielhaft ein Team mit einer schwachen Diversity Faultline (Team A) und ein Team mit einer starken Diversity Faultline (Team B).

Viele Studien zeigen, dass starke Diversity Faultlines einen negativen Einfluss auf Teamprozesse (z. B. Zusammenhalt oder Konflikte) und den Teamerfolg (z. B. Leistung oder Innovation) haben.

Wir erforschen, was Führungskräfte und Mitarbeitende tun können und in die Teamarbeit einbringen müssen, damit die negativen Konsequenzen von Diversity Faultlines überwunden werden können und die Potentiale von Diversität genutzt werden können. Z. B. konnten wir herausfinden, dass u. a. die Diversitätsüberzeugungen der Führungskräfte (Schölmerich, Schermuly & Deller, 2016), die Aufgabenmotivation der Mitarbeitenden (Meyer & Schermuly, 2012) oder deren soziale Kompetenzen (Meyer, Schermuly & Kauffeld, 2016) relevanten Einflussfaktoren sind.

Interaktionsprozesse in Teams

Das Instrument zur Kodierung von Diskussionen (IKD, Schermuly & Scholl, 2012) ist ein national und international etabliertes Verfahren, mit dem Kommunikationsprozesse in Teams zeitökonomisch kodiert und analysiert werden können.
Mit dem IKD lässt sich detailliert untersuchen, wer etwas an wen, wie und mit welcher funktionalen und interpersonalen Bedeutung gesagt hat und wie dieser Sprechakt beantwortet wurde. Dadurch können Kommunikationsnetzwerke und Dynamiken in Gruppen aufgedeckt werden.
Besonders geeignet ist das IKD für die Analyse von nonverbalen Dynamiken auf den Dimensionen Affiliation (Freundlichkeit-Feindlichkeit) und Macht (Dominanz-Submission). Durch die Zeitökonomie können größere Anzahlen von Gruppen und Kommunikationssituationen standardisiert beobachtet und analysiert werden. Die Nutzerfreundlichkeit des Verfahrens wird durch ein Computerprogramm zur direkten Dateneingabe und Auswertung erhöht.

Mit dem IKD untersuche ich insbesondere die Dynamiken, die zwischen Führungskraft und Mitarbeitern entstehen. Ich analysiere zusammen mit Kolleginnen und Kollegen z. B. Mikroverhaltensweisen von Führungskräften und wie diese von den Mitarbeitenden beantwortet werden (siehe z. B. Meyer et al., 2016). Dieses Mikroverhalten setze ich in Bezug z. B. zum Erfolg der Gruppe oder dem Stresserleben der Gruppenmitglieder.